15.12.2015 oder auch 3.031 Tage ohne Dich und doch kein Tag ohne Dich in meinem Herzen!
Oh Mann, Janine!!!
Es ist kaum zu glauben und doch ist es so! Vorgestern war der 3. Advent 2015, und ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist.
Schon in ein paar Tagen ist Weihnachten und überall, wo ich so hin komme, stehen alle Zeichen auf Weihnachten und wenn man TV schaut, wird man von *Geschenkvorschlägen* regelrecht erschlagen.
Seit dem Du nicht mehr da bist, gibt es für mich keinen Grund mehr, Weihnachten zu feiern und diese Tage sind für mich genau wie Silvester und all die andren Feiertage einfach nur ein *Andrang*.
„Weihnachten! Das Fest der Liebe! Das Fest der Familie!“
Sorry … welche Familie?!
Außer meinen Fellnasen habe ich keine (eigene) Familie, und den drei Fellnasen ist Weihnachten so ziemlich egal. Und für mich … einfach nur unendlich schmerzhaft.
Ich kann mich noch sehr gut an das zweite Weihnachten nach dem Tag X erinnern. Mein Bruder hatte mich eingeladen, und ich bin auch gerne zu ihm und seiner Familie gefahren. Von vorn herein hatte ich aber auch gesagt, dass wenn ich es nicht mehr ertrage, sie bitte alle nicht böse sein sollten, wenn ich von einer auf die andere Minute verschwinden würde.
Nun gut … Es war ein schöner Abend … bis zu dem Moment, als wir uns alle an den Tisch setzten, um zu essen. Ich saß alleine am Kopfende vom Tisch und rechts und links vom Tisch … glückliche Familie mit ihren Kindern …
Ich schaute zu meinen Nichten rüber und da sah ich Dich … Du warst zum
Greifen nah … so nah … so unendlich nah. Du hattest Deine Arme um S. und S. gelegt und ich sah Dich lächeln. Dein wundervolles Lächeln … und ich erwischte mich dabei, wie ich meine Arme nach Dir ausstrecken wollte …
Von einer Sekunde auf die andere warst Du weg, und ich hatte das Gefühl, ich müsste zusammen brechen.
Was in diesem Moment in mir vor ging … das konnte ich niemanden dort erklären, und ich konnte einfach nicht länger bleiben und fuhr kurzer Hand nach Hause zu meinen Fellnasen. Ich war einfach nicht mehr dazu in der Lage, den Schmerz und die Sehnsucht nach Dir zu verbergen … und ich wollte auch niemanden Weihnachten mit meiner Trauer zerstören.
Wenn ich noch eine Familie hätte, dann würde ich dieser Familie zuliebe auch Weihnachten *feiern*. Es würde auch einen Tannenbaum geben, aber diesem Tannenbaum würde etwas fehlen! Und zwar würde ich einen der geschmückten Äste herausschneiden und diesen würde ich Dir an Heiligabend zu Deinem kleinen Garten bringen. Der Tannenbaum als Symbol und Zeichen, dass etwas ganz Besonderes in dieser Familie fehlt. Und für Dich ein Stück vom Baum, damit Du siehst, dass wir an Dich denken.
Ich habe mir für uns etwas anderes einfallen lassen. Abgesehen davon, dass ich an Heiligabend zu Dir fahre und Dir ganz viele Kerzen anzünde und ein kleines Geschenk bringe (meist einen kleinen Engel oder eine andere schöne Figur), lasse ich zwei Blumensträuße mit schwarz gewachsten Rosen, Tannengrün und goldenen Accessoires fertigen. Sie sehen beide gleich aus. Einen dieser Sträuße bringe ich Dir dann zu Deinem kleinen Garten und den anderen Strauß nehme ich mit nach Hause.
Weihnachten und Silvester sind Zeiten, die mir unendlich viel Kraft abverlangen und ganz ehrlich, wenn es nach mir ginge, könnte es jedes Mal am 23.12. eines Jahres einen Knall geben und wir hätten schon das neue Jahr.
Weihnachten und Silvester könnten ersatzlos gestrichen werden! Ich würde es nicht vermissen. Aber das wäre nicht fair … Es gibt so viele Kinder und Familien auf dieser Erde, die Weihnachten lieben. Und für eine Familie gibt es, glaube ich, auch nichts Schöneres als gemeinsam mit ihren Kindern Weihnachten zu feiern!
Das war bei uns ja nicht anders … bis vor 3.031 Tagen!
Bis zu diesem Tag X haben wir uns immer auf Weihnachten gefreut und auch wenn wir nicht viel Geld hatten … es gab immer einen kleinen (und ich meine wirklich klein) Weihnachtsbaum. Damit er größer wirkte, wurde er auf einen kleinen Tisch gestellt und ganz oben in die Spitze kam Dein kleiner Stoffweihnachtsmann.
Es waren auch keine kostbaren Glaskugeln, die an unserem Bäumchen hingen … Es waren einfach kleine Ton- und Holzfiguren, aber für uns war es der schönste Weihnachtsbaum, den man sich denken konnte.
Weihnachten wurde gekocht und selbst ich – als nicht besonders gute Hausfrau – habe mit Dir zusammen Kekse Marke *Eigenbau* aus Cornflakes, Schokostreuseln und einem Klecks Marmelade oben drauf gebacken. Zugegeben, diese Kekse waren nicht der *Brüller*, was das Aussehen betraf, aber sie waren so was von lecker, dass nach Weihnachten kein Krümel mehr übrig war.
Und genau das alles ist der Grund, warum es bei mir kein Weihnachten mehr gibt. Alles um einen herum ist glücklich und froh. Packt Geschenke aus und, und … und ich … ich sitze dabei und mir wird mit jedem Lachen und mit jedem fröhlichen Gesicht von Kindern und Eltern klar, dass wir das alles nie mehr haben werden.
Nie mehr werde ich Deine leuchtenden Augen sehen und Dein wundervolles Lachen hören und auch nie mehr werde ich hören, wie Du mir sagst … „Mama, ich hab Dich lieb!“
Sorry, aber ich höre jetzt lieber auf zu schreiben. Mir bleibt schon wieder die Luft weg und dieses komische salzige Wasser läuft über meine Wangen.
ILD Janine, und das von ganzem Herzen und egal, was kommt und was passiert … an meiner Liebe zu Dir wird sich nie etwas ändern!
Deine alte Mom
Nachsatz
Auch wenn es Weihnachten für mich nicht mehr gibt, so wünsche ich dennoch allen Familien eine schöne Weihnachtszeit sowie einen guten Übergang in das neue Jahr.
Allen verwaisten Eltern sende ich ein dickes Kraftpaket für diese schöne, aber auch schwere Zeit!
Liebe Grüße
iomio mit Janine für immer im Herzen und Timmy, Nela und Paula immer dabei
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Tom Urlaub (Dienstag, 15 Dezember 2015 19:32)
Wieder einmal ganz tolle Zeilen von dir an Janine. Ich wünsche dir friedliche, besinnliche Feiertage und ein lebbares 2016.
Drückerlie
Tom
Birgit Rosendahl (Dienstag, 15 Dezember 2015 21:07)
Liebe Io...
deine Briefe an deine geliebte Janine begleiten mich schon 6 lange Jahre aber dieser ist schon sehr besonders... ehrlich, so kenn ich dich... fast möchte ich sagen schonungslos offen.
Ich habe Familie ( Mann und zwei erwachsene Kinder) ... Feiertage, egal welche sind auch für uns eine große Herausforderung aber sicher ganz anders als bei dir.
ich wünsche dir das du so gut als möglich durch diese Tage kommst..... und das es ganz schnell der 3.1 1916 wird.
drück dich lieb, Birgit mit Dennis im <3
Heribert Keuler (Samstag, 19 Dezember 2015 19:40)
Deine unendliche Traurigkeit berührt schon sehr.
Aber ich glaube nicht dass Janine möchte dass Du so traurig bist.
Sei dankbar dass du sie hattest.
Und sei sicher dass es Deinem Engel im Himmel gut geht. Du wirst sie sicher wiedersehen.Sei bis dahin nicht mehr so traurig.
Herzliche und mitfühlende Grüsse