Du hast uns trotzdem
zu stolzen Eltern gemacht
von Ira & Stefan Bieder
(Interview zum Thema "Abschied")
Wir waren so glücklich, als wir Anfang Juli endlich ein positives Ergebnis vom Kinderwunschzentrum erhielten. Wir brauchten halt medizinische Unterstützung, wie Stefan es immer sagte. Seit 2011 hatten wir schon drei Versuche gehabt, die aber immer negativ waren - diesmal hatte es geklappt.
Soweit verlief alles gut. Wir waren so froh, als wir die 12. Woche überstanden hatten. Eine Woche zuvor hatten wir es unseren Familien gesagt, die sich alle mit uns gefreut haben. Wir fuhren erst einmal in den Urlaub, zunächst auf Städtetour: Dresden, Weimar, Leipzig. Dann hatten wir die Nackenfaltenmessung, alles sah gut aussah und wir fuhren an die Nordsee.
Ein paar Tage später rief uns unser Gynäkologe auf dem Handy an, dass meine Blutwerte nicht in Ordnung sind und dass ich unbedingt noch mal zum Spezialisten müsste. Wir unterbrachen unseren Urlaub und fuhren Hannover zum Pränataldiagnostiker. Der schaute noch mal mit Ultraschall nach und konnte schon eher ausschließen, das ein Down-Syndrom vorliegen würde. Aber um 100% Sicherheit zu haben, könnten wir gleich eine Choriozottenbiopsie machen lassen. Stefan und ich haben kurz überlegt, aber mir war es wichtig diese Sicherheit zu haben. Das Ergebnis war negativ da haben wir erst einmal ausgeatmet.
Uns wurde die ganze Zeit gesagt, dass Hennes Leevi, so haben wir unseren Sohn bereits genannt, kleiner wäre, aber wir seien ja auch nicht groß und Basketballer müsste er ja nicht werden... Aber er wuchs und man sah das Herz schlagen und dass es ihm gut ginge. Ende Oktober war ich wieder zur Kontrolle, da fragte ich dann noch mal nach wie groß Hennes Leevi denn sei. Die Ärztin meinte nur, ja das wollen die Eltern alle wissen, ihr wäre es egal, denn man sieht ja, dass es ihm gut geht, dass das Herz schlägt. Seine Maße in der 21. Schwangerschaftswoche: 300 g und 14 cm.
Ich habe mich also voll gefreut, schrieb meiner Schwester die Werte. Und prompt kam von ihr zurück: Bist du sicher? Denn eine Freundin von ihr war wirklich auf den Tag genau zeitgleich mit mir schwanger und ihr Sohn war in der 20. Woche schon viel weiter. Ich stutze, aber was sollte ich machen? Diese Werte wurden mir halt genannt. Meine Schwester meinte ich sollte es noch mal kontrollieren lassen, es hätte ja auch ein Messfehler sein können.
Bei dieser Untersuchung stellte man bei mir auch erhöhten Blutdruck fest, den ich kontrollieren sollte. Gesagt getan, die Werte waren nicht in Ordnung. Mein Gynäkologe meinte, dass ich medikamentös eingestellte werden müsse und verschrieb mir Tabletten. Wir machten noch einen Ultraschall. Er nahm Maß und stutzte, dass Hennes Leevi ja wirklich klein wäre, ca. 2 Wochen zurück und dass ich noch mal zum Pränataldiagnostiker sollte. Dort meinte der Arzt, dass der Kleine durch die Plazenta unterversorgt wäre, aber wohl schon von Anfang an, so dass sich der Körper dran gewöhnt hätte. Da ich in der 23./24. Woche wäre, müssten wir bis zur Woche 26 warten. Dann wäre Hennes Leevi lebensfähig und man würde engmaschig kontrollieren und gucken, ob man ihn früher holen sollte. Es sähe aber nicht so schlecht aus, 3-5 % würden es nicht schaffen, aber wir sollten uns keine Gedanken machen - Hennes Leevi hätte bisher gekämpft, es würde schon werden.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte ich Ausfluss mit Blut, darauf bin ich gleich morgens zum Gynäkologen. Er schaute vaginal nach, machte aber keinen Ultraschall und meinte es sei alles in Ordnung, wir sollen uns keine Gedanken machen. Er würde uns jetzt ASS100 und Magnesium empfehlen. Wir holten es in der Apotheke, Stefan fuhr mich nach Hause, machte mir noch Essen und fuhr dann zur Arbeit. Zu Hause fing ein immer wieder auftretendes Ziehen an, aber ich dachte es sind „nur“ meine Nerven, denn es wäre ja alles okay. Ich ging an dem Tag früher als sonst ins Bett, weil es mir nicht so gut ging. Stefan ging mit, machte mir noch eine Wärmflasche gegen meine Bauchschmerzen. Es wurde immer stärker, irgendwann konnte ich kaum noch schlafen. Ein Hin und Her im Bett, Stefan wurde wach und fragte ob wir ins Krankenhaus fahren sollten, ich verneinte. Es wurde immer heftiger. Irgendwann sah ich auf die Uhr, alle zwei Minuten kam dieser Schmerz. Wenn das keine Wehen sind, wie soll man die dann aushalten ohne Betäubung?, habe ich mir gedacht. Gegen 0:20 bin ich aufs Klo und sah wieder Blut in meiner Hose. Plötzlich ein Schwall Blut, ich schrie nach meinem Mann. Ich bat ihn, einen Krankenwagen zu rufen, wollte mir nur eben etwas anderes, bequemes anziehen, zog etwas aus dem Schrank und merkte, dass mir die Fruchtblase platzte. Es lief und lief. Ich war völlig überfordert und wollte nicht alles voll machen, also bin ich wieder aufs Klo gegangen. Dort bekam ich wieder einen heftigen Druck und plötzlich merkte ich etwas aus meiner Scheide herauskommen. Ich rief meinen Mann. Er kam und stockte. Es ist ein Fuß, meinte er nur. Ich wusste nicht wohin, wollte mich hinlegen. Kurz darauf kam der Krankenwagen. Sie waren auch so geschockt, als ich meinte, der Fuß ist da, dass sie einen Notarzt nachforderten. Los ging es mit Blaulicht und Horn! Ich hatte ja weiterhin alle zwei Minuten Wehen. Im Aufzug wieder ein starker Druck und ich merkte, wie Hennes Leevi ganz herausflutschte, dachte ich, und sagte es der Notärztin, die bei mir stand. Sie schaute und da ging die Tür auf und wir waren kurz vorm Kreißsaal. Kurze Übergabe, dann kam ich in den OP-Bereich. Da drückten mir zwei Ärzte auf dem Bauch herum, ich sollte mal mit drücken, denn der Kopf steckte noch in mir. Gesagt getan, dann war auch der Kopf mit raus. Ich habe mir weiterhin keine Gedanken gemacht, dass ich meinen Sohn verlieren könnte und wollte ihn eigentlich gleich bei mir behalten. Doch sie nahmen ihn mit. Ich wurde aufgeklärt dass ich eine Ausschabung benötigen würde, da sich die Plazenta in dieser Schwangerschaftswoche nicht von allein lösen würde. Es handelt sich um eine Kurznarkose, der Eingriff würde max. 30 min dauern. Erst zwei Stunden später wurde ich im Aufwachraum wach, wusste weder, wo ich bin, noch was passiert war - an Hennes Leevi habe ich gar nicht gedacht. Erst als Stefan anfing zu weinen und meinte unser Sohn hätte es nicht geschafft, merkte ich, dass irgendetwas passiert war. Er war am 15.11.2013 um 1:16 Uhr tot auf die Welt gekommen, war 26 cm groß und wog 380 g...
Gegen 3:50 Uhr wurden wir gefragt, ob wir unseren Sohn sehen möchten. Ich hatte Bedenken, denn ich war noch gar nicht ganz dabei. Stefan wollte ihn aber sehen und so brachten uns die Schwestern uns unseren Sohn, Hennes Leevi.
Er sah so friedlich aus, aber auch ihm sah man die Strapazen an.
Ich wurde in ein Einzelzimmer gelegt und wie wir nachher merkten wurde ein Schild an die Tür gehängt, auf dem „Nicht Stören“ stand. Die Hebammen haben Abdrücke von Händen und Füßen genommen und sie uns überreicht. Uns wurde auch gesagt, dass wir unseren Sohn solange wir wollten bei uns behalten könnten. Nach circa einer Stunde haben wir unseren Sohn wieder abgegeben. Später rief ich meine Schwester an und sagte ihr, dass wir unseren Sohn verloren hätten. Wir wollten versuchen, etwas zu schlafen, aber nach zwei Stunden waren wir wieder wach. Die Schwestern haben uns dann angeboten, wenn wir Hennes Leevi noch einmal sehen wollten, könnten wir Bescheid sagen, dann würden sie ihn uns bringen. Wenn wir wollten, würden sie auch der Seelsorgerin Bescheid sagen. Dieses Angebot haben wir wahrgenommen.
Wir haben uns unseren Sohn noch mal bringen lassen. Er war so kalt. Sah aber so friedlich süß aus. Gerade als wir ihn gegen Mittag wieder abgeben wollten, kam die Seelsorgerin und stand uns bei. Sie segnete unseren Hennes Leevi, denn eine Taufe konnte nicht durchgeführt werden, da die Taufe etwas mit Leben zu tun hat und unser Sohn leider nicht gelebt hat. Wir unterhielten uns eine ganze Weile mit ihr, das tat richtig gut. Ich habe morgens gegen 9 Uhr bei meinen Eltern angerufen und hatte gleich meinen Vater dran – es war sein Geburtstag. Ich habe ihm gleich gratuliert und gesagt, dass wir leider nicht kommen würden, dass wir seinen Enkel verloren haben. Er war natürlich geschockt. Meine Mutter rief später zurück und auch sie stand unter Schock. Sie fragte, ob sie etwas für uns tun könnte. Wir wussten ja selber nicht, was wir jetzt brauchten. Freitagnachmittag bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Zum Glück hatte Stefan mein Handy mitgenommen, so konnten wir noch einige Fotos machen. Eine Obduktion unseres Sohnes wollten wir beide nicht. Zu Hause angekommen, haben wir viel telefoniert und es Familie und Freunden mitgeteilt. Wir haben immer und immer wieder die gleiche Geschichte erzählt...
Wir wollten Hennes Leevi unbedingt etwas Persönliches mitgeben bzw. anziehen, aber die Kleidung, die wir schon hatten, war ja viel zu groß. Ich habe im Internet nachgeschaut, es war alles viel zu
groß. Am nächsten Tag dann ist mir eingefallen, dass es ja so Teddys gibt mit T-shirt, die klein sind. Also haben wir ein Bild ausgesucht und sind in die Stadt gefahren. Zuerst haben wir noch
versucht, ob es spezielle Frühchenkleidung gibt, aber auch die war viel zu groß. Dann sind wir zu einer T-Shirt-Druckerei gegangen und haben nach so einem Teddy gefragt. Sie hatten verschiedene
Tiere. Wir haben einen Elefanten ausgesucht...
Als wir aus der Stadt zurückkamen, waren meine Mutter, meine Schwester und mein Schwager da. waren, waren wir auch gerade aus der Stadt zurück. Wir sind zusammen wieder ins Krankenhaus gefahren, um Hennes Leevi noch einmal zu sehen. Wir haben ihm dann das T-Shirt angezogen. Meine Schwester und meine Mutter waren dabei. Mein Schwager wollte Hennes Leevi nicht sehen. Vielen Dank an die Beiden für ihre Unterstützung!!!
So geschockt wir auch waren, waren wir auch stolz, unseren Sohn in den Armen halten zu können.
Wir hatten im Krankenhaus eine lila Mappe mit Informationen mitbekommen. Unter anderem ein Flyer für die Trauerbegleiterin frühverwaister Eltern der „Leeren Wiege“ in Hannover. Die habe ich dann Samstagabend noch spät angerufen. Wir vereinbarten kurzfristig einen Termin zu einem persönlichen Gespräch. Da gab sie uns auch noch Ratschläge, wie wir weiter vorgehen könnten.
Für uns war klar, dass unser Sohn beerdigt werden und nicht in ein Gemeinschaftsgrab kommen sollte. Nun kam nur die Frage auf, wo - wir wollten ja Mitte 2014 wieder zurück in die Heimat an den Niederrhein umziehen. Wir haben uns die Kindergedenkstätte auf dem Stöckener Friedhof in Hannover angeschaut, die wirklich total toll angelegt ist. Aber Hennes Leevi in Hannover beerdigen lassen und wir sind nicht mehr dort? Nein, das wollten wir dann auch nicht. Somit war klar: Wir nehmen ihn mit.
Wir fuhren zu einer Bestatterin, die uns sehr unterstützte. Sie telefonierte mit dem zuständigen Friedhofsamt, um unsere Fragen zu klären. Da Hennes Leevi unter die bestattungspflichtigen 500 g
Körpergewicht fiel, hätten wir ihn einfach mitnehmen können, wurde uns gesagt. Die Bestatterin meinte zunächst auch, dass wir uns die Urne ja ins Wohnzimmer stellen könnten. Da merkte sie aber,
dass diese Aussage für uns nicht passend war. Wir besprachen dann das weitere Vorgehen: Wir wollten Trauerkarten, riefen unseren Pfarrer in der Heimat an, ob er die Beerdigung macht. Die
Bestatterin vermittelte uns auch eine sehr liebe Künstlerin, die Sternennester nach Wünschen der Eltern bemalt. Stefan wollte zwar das Nestchen selber bemalen, aber uns wurde mit der Zeit klar,
dass wir es einfach nicht schaffen. So vereinbarten wir dort einen Termin. Sie war wirklich sehr nett und einfühlsam. Wir besprachen dann mit ihr, welche Größe wir haben wollten und wie unser
Nestchen für Hennes Leevi bemalt werden sollte.
Wir haben Hennes Leevi zusammen mit meiner Schwester und meinem Schwager am Dienstag, den 26.11., aus der Pathologie abgeholt und in sein Nestchen gelegt. Sie fuhren uns dann in die Heimat. Wir gaben ihn im Krematorium ab, wo er die Nacht über ins Kühlhaus kam. Wir haben alles selber geplant, das hat uns Kraft und eine Aufgabe gegeben. Es war das Letzte, was wir für unseren Sohn tun konnten. Wir haben circa 65 Trauerkarten verschickt und zur Beerdigung eingeladen. Es kamen wenige Rückmeldungen, sodass wir dachten, dass wir unseren Sohn nur im ganz kleinen Kreis beerdigen würden. Das machte uns etwas traurig.
Am Mittwoch, den 27.11., war die Beisetzung. Wir waren total überwältigt, dass circa 30 Personen unserem Sohn die letzte Ehre erwiesen. Es war ein überwältigendes Gefühl. Stefan trug unseren Sohn dann bis zur Grabstelle. Der Pfarrer sprach ein paar Worte, wir ließen seine Spieluhr abspielen. Meinem Mann war es wichtig, dass er für seinen Sohn zum Abschied das Lied „We´ll meet again“ auf der Gitarre spielen konnte. Das hatte er extra die Tage vorher probiert. Stefan und ich ließen unseren Sohn dann hinunter. Er liegt jetzt in der Grabstätte meiner Oma.
Nach der Beisetzung haben wir zum Beerdigungskaffee eingeladen. Sie war für viele, glaube ich, eine schöne Gelegenheit mal wieder aufeinander zu treffen. Anschließend sind wir beide noch einmal zum Grab gegangen und abends waren wir bei meinen Eltern. Im Nachhinein würden wir die Gestaltung der Beerdigung glaube ich immer wieder so machen, es tat uns gut, etwas für unseren Sohn zu tun, auch wenn es leider das Letzte war. Wir hoffen natürlich, dass wir kein weiteres Kind beerdigen müssen.
Zu gerne hätten wir unseren Sohn hier zu Hause bei uns, lebendig.
Um die Bescheinigung für Hennes Leevi haben wir uns selbst gekümmert, denn eine Geburtsurkunde gibt es nicht, da er aufgrund seiner 380 g Gewicht nicht im Personenstammregister erfasst wurde. Wir haben sie beim Standesamt in Hannover beantragt. Große Unterstützung haben wir durch die offene Gruppe des Vereins „Leere Wiege“ in Hannover bekommen, die alle 14 Tage stattfand. Dort waren nur frühverwaiste Eltern, dort haben wir uns verstanden gefühlt. Wir mussten uns nicht groß erklären.
Unser Umfeld begegnet uns bis jetzt immer noch sehr distanziert. Schon bald nach der Beerdigung wurde kaum noch über unseren Hennes Leevi mit uns gesprochen. Meine Schwester hat uns bis Neujahr sehr unterstützt und zur Seite gestanden. Dann wurde sie selbst schwanger und nun ist unser Kontakt unterbrochen – zu unerträglich sind für mich gerade Kleinkinder und Schwangere. Meine Familie respektiert das einerseits, aber verstehen kann sie es nicht wirklich... Im Oktober kam das Kind zur Welt. Ich sollte mich mit meiner Schwester freuen, sagen die anderen, aber es fällt mir so unglaublich schwer...
Ich bin seit der (Fehl-)Geburt meines Sohnes krank geschrieben. Depressionen zwingen mich dazu, zuhause zu bleiben. Mir wurde zwischenzeitlich von meinem Arbeitgeber gekündigt. Bin ich, ist unsere Situation tatsächlich nicht tragbar? In meinem familiären Umfeld werden Stimmen laut, ich würde mich auf Stefans Rücken ausruhen. Sie scheinen nicht zu sehen, wie schlecht es mir wirklich geht. Ich wünschte mir insgesamt mehr Verständnis und Rücksicht von meinem Umfeld - und vor allem die Anerkennung unseres Sohnes. Wir möchten über ihn reden können.
Einige wenige Freunde reden mit uns über Hennes und über unsere Trauer. Sie sagen, dass sie nicht wissen, wie sie auf uns zugehen sollen. Wir haben oft gehört, „Ihr müsst reden!“ Aber was sollen wir über unseren Sohn erzählen, den wir selber nur 24 Schwangerschaftswochen kannten? Wir haben auch oft das Gefühl, dass es keiner hören will. Oft genug bekommen wir zu hören, dass es doch schon so lange her ist und dass wir so langsam wieder mal klar kommen müssten...
Die Einsamkeit und die Trauer darüber, dass Hennes Leevi jetzt nicht lebend bei uns ist, ist das schlimmste Gefühl seitdem.
Hennes Leevi, Du hast uns trotzdem zu stolzen Eltern gemacht – wir lieben und vermissen Dich!!!
In Liebe, Mama und Papa
Wir danken Ira & Stefan Bieder für ihre offenen Worte!
Es ist klar geworden, wie schwer es für die betroffenen Menschen ist, wenn Trauer bewertet wird. Wer trauert mehr? Wer hat das Recht, am traurigsten zu sein und wie lange? Wir wünschen dem Ehepaar Bieder, dass die Menschen um sie herum, die Trauer der Eltern um Hennes Leevi ernst nehmen und ihnen in der Traurigkeit beistehen.
Fehlt Ihnen ein Zeichen zur Anteilnahme? Tragen Sie Ihren Lichtpunkt. Setzen Sie Ihr Zeichen!
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Heidi (Donnerstag, 27 November 2014 00:56)
Liebe Ira, lieber Stefan,
ich durfte Euch ein kurzes Stück auf Eurem weg begleiten.
Diese Gedenkseite für Hennes Levi habt Ihr sehr liebevoll gestaltet!
Habt keine Angst! Das Wichtigste ist, dass Ihr Euren Sohn niemals vergessen werdet. Und das werdet Ihr niemals, denn er war es, der Euch zu Eltern gemacht hat!!!
Rutscht nicht in die Verbitterung ab, weil Nicht - Betroffene Eure Gefühle nicht nach vollziehen können. Sie KÖNNEN es nicht! Verwaiste Eltern können Euch verstehen und zeigen es Euch auch.
In alter Verbundenheit - Eure Heidi
Aktion Lichtpunkt (Sonntag, 30 November 2014 00:36)
Liebe Heidi,
DANKE, dass hast Du sehr schön und auch versöhnlich geschrieben!
Es zeugt von Mut und Erkenntnis. Danke!
Sylvia (Montag, 08 Dezember 2014 12:41)
Liebe Ina,
ich habe geweint, als ich Eure Geschichte las. Gerne möchte ich Euch Trost spenden, was mit Worten schwierig ist.
Ich hoffe, es geht Dir langsam besser.
In der Schwäche liegt die Kraft (2. Korinther 12,9 und 10) muss ich mir auch manchmal sagen.
Liebe Grüße
Sylvia
Heike (Mittwoch, 10 Dezember 2014 22:59)
Liebe Ira, lieber Stefan,
Eure Geschichte hat so viele Parallelen zu meiner, darum hat sie mich sehr berührt. Die Strapazen im Kinderwunschzentrum, die unendliche Freude, wenn es endlich klappt, die Angst der ersten 12 Wochen, die Hoffnung, wenn diese überstanden sind - und dann der schlimmste Tag des Lebens, der 15.11. Bei mir ist es schon ein paar Jahre her (2006), darum habe ich inzwischen wieder die Kraft, Euch ganz viel davon zu senden!!!
Liebe Grüße
Heike
Anna (Sonntag, 14 Dezember 2014 16:28)
Es macht mich fassungslos, was Ihr ertragen mußtet seitens "der Medizin". Meine Geschichte ist sehr ähnlich, allerdings verlor ich meinen Sohn, mein erstes ersehntes Kind schon 1976. Niemand wollte und konnte mit mir "mitleiden" oder auch nur darüber sprechen. 1979 und 1982 folgte - mit zum Teil großen Schwierigkeiten - die Geburt von zwei weiteren letztendlich gesunden Kindern. Der Schmerz, die Trauer ist im Laufe der Jahre in den Hintergrund getreten, erträglich geworden, aber bricht immer wieder mal auf. Er wird nie ganz vergehen - besonders in diesen Tagen nicht! Ich wünsche Euch Gesundheit, Wohlergehen und den Wunsch, doch noch Eltern werden zu wollen und wünsche Euch nur das Beste. Vertraut auf Euch, auf Eure Kraft.
Alles Liebe Anna
Krissi (Dienstag, 13 Januar 2015 22:43)
Liebe Ira, lieber Stefan,
Ich drücke euch von Herzen und wünsche euch alles Glück der Welt.
Der kleine Krümel hat großartige Eltern!
Eure Krissi
hanna (Samstag, 26 September 2015 22:28)
liebe ira, lieber stefan,
eine sanfte umarmung von mir, so ihr sie wollt. ich bin mir sicher euer hennes leevi und mein kleiner moritz haben es im himmel gut und passen von da oben gut auf uns auf :)
ira, lass dir von niemanden einreden, dass deine gefühle und deine trauer "falsch" sind, auch ich konnte lange zeit keine schwangere oder babys sehen, ohne in ein tiefes loch zu fallen. wie soll man das auch ertragen können, wenn man erst vor kurzen sein kind verloren hat...
einen lieben gruß, hanna