Ein Buch von Hanne Shah, Thomas Weber

Hanne Shah und Thomas Weber beraten und unterstützen seit vielen Jahren Trauernde
und Traumatisierte sowie die Personen, die Trauernde und Traumatisierte beruflich, ehrenamtlich oder in anderer Funktion begleiten. Das Buch richtet sich an Psychologen, Therapeuten, Pädagogen, Theologen, Notfallseelsorger, Ersthelfer, Mitarbeiter von Beratungsstellen, ebenfalls auch interessierte Freunde und Bekannte von Betroffenen.

“Wir sind hilflos, weil uns das passiert ist. Unsere Gegenüber sind hilflos, weil sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Es ist wie eine Wand, die zwischen uns steht. Wir verstehen die anderen nicht und sie verstehen uns nicht.”

Petra Hohn, 1. Vorsitzende des Bundesverbandes Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V.

Die Autoren Hanne Shah und Thomas Weber begegneten einander unmittelbar nach dem Attentat in Winnenden im März 2009 auf der Seite der Helfer. Jetzt haben sich zusammen getan, um ein Fachbuch für Helfer in Trauer- und Traumasituationen zu schreiben. Und zwar eines, das beide Seiten beleuchtet: die der Helfer, aber auch die der Betroffenen. Denn beide verbindet ― vor allem in den akuten ersten Stunden und Tagen ― eines: die Hilflosigkeit. Dem Buch gelingt es in anschaulicher Weise, die Gefühle, die Probleme und die teils sehr schwierigen Rahmenbedingungen zu beschreiben, mit denen sich Trauernde konfrontiert sehen, jedoch nie, ohne dabei die jeweiligen Schwierigkeiten der Helfer zu berücksichtigen. Und dieser Spagat gelingt ― auch wenn das auf den ersten Blick unmöglich scheint. Nicht zuletzt wohl, weil auch das Autorenteam aus den unterschiedlichen Lagern stammt: Hanne Shah ist eine Trauerbegleiterin, die aus eigener Betroffenheit heraus damit begann, sich ganz besonders auf dem Gebiet der Trauer und Krisen in Schulen zu engagieren. Thomas Weber ist Psychologe und eine echte Koryphäe auf dem Gebiet der Traumabewältigung. 

Die beiden legen nun ein durch und durch didaktisches Buch vor, das einfühlsam und doch fachlich hervorragend aufgearbeitet ist. Es ist chronologisch gegliedert und unterscheidet zwischen den ersten Stunden und Tagen und den Wochen, Monaten und Jahren nach dem Verlust. Es bespricht viele Aspekte von Trauer und Trauma ― vor allem jene, die über die „normale“ Trauer hinausgehen.

Ein wertvolles Buch für alle Menschen, die in irgendeiner Form mit Trauernden und Traumatisierten arbeiten. Nicht zuletzt, weil es den Autoren gelingt, die Leser für die auf den ersten Blick oft nicht nachvollziehbaren Reaktionen der Betroffenen zu sensibilisieren und deren Verhalten auch ein Stück weit verständlich zu machen. So kann das Buch vielleicht helfen, die oft herrschende Hilflosigkeit zwischen Helfern und Betroffenen zu überbrücken.

jm

Wir bedanken uns für die Vorstellung des Buches im Rundbrief 17/2013 VEID e.V. bei:

Jessica Martin

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